Am Ende des 1.Teils haben wir Dich mit der Frage allein gelassen, wie Trittschall entsteht und warum es sich hierbei um einen der wenigen Nachteile handelt, die durch die schwimmende Verlegung von Parkett entstehen.

Aufgemerkt: Der schwimmend verlegte Parkettboden gibt bei jedem Schritt etwas nach und berührt dabei den Untergrund. Die Mehrheit beschreibt dieses Nachgeben als angenehm und wohltuend für Körper und Gelenke, die lästige Geräuschkulisse ist anderseits der Preis, den Du für einen ergonomischen Bodenbelag zahlst.

 

Doch wie entsteht Trittschall eigentlich?

Trittschall nervtDer sogenannte Trittschall entsteht bei der Begehung des Bodens und bahnt sich seinen Weg über Untergrund, Decke oder Wände in die jeweils angrenzenden Räume. Nicht verklebte Bodenbeläge federn bei der Begehung leicht mit und wirken so regelrecht wie ein Resonanzkörper. Der Schall wird also verstärkt und kann von Deinen Mitmenschen unter oder neben Dir wahrgenommen werden. Durch Einbau einer Trittschall-Dämmung mitsamt ebenenem Estrich  lässt sich der entstehende Geräuschpegel deutlich vermindern. So werden Gehgeräusche in unterhalb oder angrenzend liegenden Räumen nur noch leise wahrnehmbar.

 

Trittschalldämmung

Wenn Dir dieses akkustische Manko als zu großer Nachteil erscheint, kannst Du jedoch leicht Abhilfe schaffen. Was Du hierfür brauchst? Das Hilfsmittel, das sich durch den gesamten Artikel zieht: Geld. Trenne Dich am besten von einem gewissen Teil und investiere dieses in eine Trittschalldämmung bzw. Dämmungsfolie. Hiermit verhinderst Du das Nachgeben Deines Bodenbelags hörbar und dämmst letztlich auch die Übertragung des Trittschall ein.

 

Welche Arten von Trittschalldämmung gibt es?

Bei der Wahl nach der richtigen Trittschalldämmung steht zu Beginn die Frage nach dem richtigen Material für Deinen Boden. Nachfolgend ein kurzer Überblick zu den am häufigsten genutzten Produkten.

 

Kork steht für Langlebigkeit und Belastbarkeit, ist recycelbar und eine reines Naturmaterial. Die Verlegung als Trittschalldämmung ist allerdings nicht ganz einfach zu bewerkstelligen, da Kork zu zerbröseln neigt.

 

PE-Schaumfolie lässt sich mit nahezu jedem Bodenbelag kombinieren, wird in unterschiedlichen Stärken angeboten und bekannt dafür ein besonders feuchtigkeits- und temperaturbeständiges Material zu sein. Der Nachteil hieran ist, dass Schaumfolie wenig Druckstabil ist, vergleichsweise wenig Schall absorbiert und nicht besonders beständig ist.

 

Holzfaserplatten wiederum können größere Raumunebenheiten ausgleichen, bieten gleichzeitig eine hohe Druckfestigkeit und sorgen zusätzlich für einen verbesserten Raumklang. Allerdings ist eine Holzfaserdämmung nicht günstig und die Bearbeitung mitunter schwierig, da es beim Schneiden häufig zu Feinstaub kommt, der die Atemwege belasten kann. Auch beliebt ist die Verwendung von Styropor, Hanf oder Filz als Dämmungsmaterial. Im Zweifelsfall sollten Sie sich immer mit einem fachkundigen Berater bzw. Verleger abstimmen, um das für ihre Wohnverhäoltnisse ideale Dämmungsmaterial zu verwenden.

 

Wie wird eine Trittschalldämmung verlegt?

Bei der schwimmenden Verlegung wird die Dämmung lose zwischen Unterboden und Bodenbelag ausgelegt. Voraussetzung hierfür ist, dass der Boden gründlich gereinigt wurde und mit einer Dampfsperre versehen wurde, um potentielle Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. Die Folie oder die Platten werden bahnenweise nebeneinander ausgelegt und darauf achten, dass die einzelnen Reihen der Dämmung genau anschließen und sich keine Fugen bilden. Sobald der vollständige Boden mit einer Trittschalldämmung versehen wurde, kann der eigentliche Bodenbelag verlegt werden.

 

Zu Parkett:

Parkett bzw. Fertigparkett bietet den Vorteil, dass generell jede Trittschalldämmung zur Verwendung geeignet ist. Entscheidend ist, welche Härte der Parkettboden aufweist, denn je härter das Holz, umso stärker muss die Trittschalldämmung sein, damit Schall wirksam abgedämpft werden kann.

 

Stichwort Lebensdauer

Wer jetzt denkt, mehr Nachteile könne die schwimmende Verlegung nicht aufweisen, der irrt leider. Die Lebensdauer von einem schwimmend verlegten Bodenbelag ist geringer als bei fest verlegtem Parkett. Grund hierfür ist, dass oben beschriebene Nachgeben des Bodenbelags. Die Fugen werden immer wieder belastet und gedehnt. Diese Dauerbelastung führt dazu, dass sich langsam Risse bilden und hierdurch Feuchtigkeit in das Holz eindringen kann.

Apropos Lebensdauer: Schwimmend verlegtes Parkett bietet Dir den Vorteil, in absehbarer Zeit Deine Wohnung beziehungsweise Dein Zimmer neu einzurichten. Aufgrund von Klick- oder Stecksystemen lässt sich schwimmend verlegtes Parkett relativ einfach und schnell entfernen und anschließend wiederverwenden. Verklebtes Parkett ist hier nahezu chancenlos. Es ist deutlich arbeitsintensiver und einer Wiederverwendung ist praktisch unmöglich.

 

Fazit:

Die Entscheidungsmöglichkeiten sollten sich an Deiner Zielsetzung orientieren. Wenn Dir eine zügige und schnelle Verlegung wichtig ist, führt kaum ein Weg an der schwimmenden Verlegung vorbei. Denkst Du wiederum über eine Fußbodenheizung nach, bietet eine vollständige Verklebung die besseren wärmespeichernden Eigenschaften. Willst Du einen anspruchsvollen Bodenbelag, musst aber in absehbarer Zeit wieder zu neuen Ufern aufbrechen? Dann nutze die Flexibilität, die Dir die schwimmende Verlegung bietet.

 

 

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