Farben haben von jeher eine besondere Wirkung auf uns Menschen. In Räumen kannst Du Farben gezielt einsetzen, um eine gewünschte Stimmung zu erzeugen, architektonische Besonderheiten hervorzuheben oder ungünstig geschnittene Räume optisch zu kaschieren. Erfahre in unserem Beitrag, wie Farben Dir dabei helfen können, das Optimum aus Deiner Wohnung herauszuholen.

 

Farbgestaltung in Räumen - Natürliche FarbverteilungHelle und dunkele Farben

 

Unser natürliches Raumempfinden geht von einem Farbverlauf aus, der von unten nach oben heller wird. In quadratischen und rechteckigen Räumen ohne architektonische Besonderheiten wirken Farben deshalb besonders harmonisch, wenn der Boden in einer dunklen Farbe gehalten ist, die Wände in einem mittleren Farbton gestrichen sind und die Decke sich in einem helleren Farbton von den Wänden absetzt.

 

 

 

Farbgestaltung in Räumen - Mehr Höhe und Weite

Mehr Höhe und Weite kannst Du einem Raum verleihen, indem Du einen 20 bis 30 Zentimeter breiten Streifen am oberen Ende der Wände in dem gleichen Farbton wie die Decke streichst. Dadurch erscheint die Fläche der Decke größer als die Grundfläche des Raumes und man nimmt den Raum insgesamt als größer, offener und weiter war. Umgekehrt kannst Du in Räumen mit einer besonders hohen Decke, die Decke in einem dunkleren Farbton als die Wände streichen. Das rückt sie optisch näher. Ein zusätzlicher dunkler Streifen von 20 bis 30 Zentimetern am oberen Ende der Wände verstärkt diesen Effekt zusätzlich.

 

 

Profi-Tipp: Entscheidest Du Dich dafür die Decke weiß zu streichen, mische immer ein wenig der Wandfarbe unter. So erscheint der Kontrast zwischen weißer Decke und farbiger Wand nicht so hart. Besonders bei warmen Wandfarben erzielst Du so ein besonders harmonisches Ergebnis.

 

 

Farbgestaltung in Räumen - Weniger BreiteEinen Raum optisch verlängern:

Willst Du einen Raum optisch verlängern, streiche die beiden Seitenwände in einer dunkleren Farbe, als die Wand gegenüber der Tür. Die beiden Seitenwände werden dadurch betont und rücken optisch näher zusammen. Der Raum erscheint dadurch schmaler und länger.

 

 

 

 

 

 

Farbgestaltung in Räumen - Mehr TiefeEinen Raum optisch verkürzen:

Optisch verkürzen kannst Du einen Raum, indem Du die Wand gegenüber der Tür in einem dunkleren Farbton streichst als die restlichen drei Wände. Die dunkle Farbe betont diese Wand und rückt sie optisch näher. Der Raum erscheint dadurch breiter und kürzer.

 

 

 

 

 

 

FarbkreisWarme und kalte Farben

Der Farbkreis bestehend aus 12 Farbtönen teilt sich in je sechs warme und kalte Farbtöne. Alle Töne von Gelb über Orange bis Rot werden als warm und anregend empfunden. Die Farbtöne von Grün über Türkis bis Blau hingegen als kalte und beruhigende Farbtöne. Nur bei Lila kommt es auf das Mischungsverhältnis der beiden Grundfarben Rot und Blau an, ob es als warm oder kalt empfunden wird.

 

 

   Je kleiner der Raum, desto kühler und heller sollte die Wandfarbe sein.

Je größer der Raum, desto wärmer und dunkler sollte die Wandfarbe sein.

 

 

Wände kontrastieren:

Willst Du einen bestimmten Bereich im Raum optisch hervorheben, kannst Du nicht nur mit einem Hell-Dunkel-Kontrast arbeiten sondern auch mit einem Warm-Kalt-Kontrast. Achte hierbei jedoch darauf, die gleiche Farbintensität zu wählen, damit der Kontrast nicht zu stark ausfällt. So wirkt der Raum spannungsreich aber immer noch harmonisch.

 

 

Farbgestaltung in Räumen - Komplementär-Kontrast

Der Komplementär-Kontrast:

Als Komplementär Kontrast wird eine Sonderform des Warm-Kalt-Kontrastes bezeichnet, bei dem zwei Farben gewählt werden, die im Farbkreis einander gegenüber liegen zum Beispiel Gelb und Lila, Blau und Orange oder Rot und Grün.

 

 

MegaphoneAchtung: Der Komplementär-Kontrast ist einer der stärksten im Farbreich und sollte deshalb nur gezielt zum Einsatz kommen. Beispielsweise um ein buntes Möbelstück in das Farbschema des Raumes zu integrieren.

 

 

 

Farbgestaltung in Räumen - Klare und Matte Farben

Klare und matte Farben

Durch das Abmischen mit weißer, grauer oder schwarzer Farbe lässt sich die Intensität eines Farbtons verändern. Durch das Abtönen mit Weiß behalten die Farben ihre Leuchtkraft und wirken pastelliger. Durch das Abmischen mit Grau wirkt die Farbe gedämpfter und ein wenig pudrig. Beim Abmischen mit Schwarz ist Vorsicht geboten, verliert die Farbe doch dadurch ihre Leuchtkraft und wirkt schnell schmutzig.

 

 

 

 

Farbgestaltung in Räumen - Ton in TonTon in Ton:

Besonders harmonisch wirkt ein Raum wenn Boden, Wände, Decken und Einrichtung Ton in Ton gehalten werden. Damit es nicht ganz so eintönig wirkt, kannst Du zwei oder drei benachbarte Farben aus dem Farbkreis miteinander kombinieren. Besonders gut zur Geltung kommen die Farben, wenn Du hierbei klare und matte – also mit Weiß oder Grau abgetönte – Farben miteinander kombinierst.

 

 

Profi-Tipp: Halte Dich hierbei an die natürliche Farbverteilung und wähle einen dunklen Boden, Wände in einem mittleren Farbton und eine hellere Deckenfarbe.

 

Farbgestaltung in Räumen - Bodenbelag

Der Bodenbelag

Beziehe in Dein Farbkonzept immer auch den Bodenbelag mit ein: So sollte die Farbe des Bodenbelags immer zur Wandfarbe passen. Ist der Boden in einem hellen, mittleren oder dunklen Ton gehalten? Ist er eher warm oder kalt? Soll er einen Kontrast zur Wandfarbe bilden oder sollten Boden und Wände harmonisch in einander übergehen? Diese Fragen solltest Du Dir beantworten bevor Du Dich für eine bestimmte Wandfarbe entscheidest.

 

Profi-Tipp: Wähle zunächst ein paar Farbtöne im Baumarkt aus und lass Dir Proben für zu Hause mitgeben. Trage sie auf Pappstreifen auf und verwende diese als Muster. So kannst Du sehen, welche Farbe Dir am besten gefällt.

 

 

Farbige Bodenbeläge:

Bodenbeläge in klassischer Holz-, Stein- oder Fliesenoptik sind schön und passen zu jedem Einrichtungsstil. Wer es jedoch ein wenig bunter mag, kann es auch mit einem Vinyl- oder Laminat-Designboden probieren. Es gibt sie in einer Vielzahl unterschiedlicher Designs. Acht bei stark gemusterten Bodenbelägen immer darauf, die Farben des Musters in das farbliche Gesamtkonzept des Raumes miteinzubeziehen.

 

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