Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Terrassen-Ratgebers mit der Auswahl der richtigen Lage, des passenden Materials und der Berechnung der Kosten der geplanten Terrasse befasst haben, wollen wir Dir im zweiten Teil eine Step-by-Step Anleitung zur sachgemäßen Montage Deiner Traumterrasse an die Hand geben.

 

Vorbereitung des Untergrunds

 

Bevor Du mit der Montage Deiner Terrasse beginnen kannst, muss zunächst eine stabile Grundlage geschaffen werden. Du kannst hierbei zwischen einem festen Betonfundament, einem verdichteten Schotter- oder Kiesfundament und sogenannten Einschlaghülsen aus Edelstahl wählen. Diese bieten den Vorteil, dass sie nicht einbetoniert werden müssen. Welches Fundament für Dich und Deine Terrasse am besten geeignet ist, hängt von der Bodenbeschaffenheit Deines Gartens ab. Als Faustregel gilt: Je weicher und nachgiebiger der Untergrund, desto fester und stabiler sollte das Fundament sein. Lass dich gegebenenfalls von einem Fachmann beraten.

 

Beton-Fundament

Festes Betonfundament

 

Ein Betonfundament ist die stabilste und langlebigste Variante. Bedarf aber in der Regel einer Baugenehmigung. Um es zu gießen, muss Du zunächst eine Grube in der Größe der Terrasse mit 1 Meter Tiefe ausheben. Anschließend kann die Grube an einem frostfreien Tag mit Beton ausgegossen werden. Als ungeübter Handwerker, lässt Du Dein Betonfundament besser von einem Fachmann gießen.

 

 

 

Schotter-Fundament

Lockeres Schotter- oder Kiesfundament

 

Bei einem lockeren Schotter- oder Kiesfundament wird ebenfalls eine Grube in der Größe der Terrasse und 25 bis 50 Zentimeter Tiefe ausgehoben. Diese wird anschließend mit Schotter oder Kies befüllt und mit einer Rüttelmaschine verdichtet, die Du Dir problemlos im nächsten Baumarkt ausleihen kannst.

 

 

 

 

zirkelProfi-Tipp:  Da die Konstruktionsbalken bei einem Schotter- oder Kiesfundament nicht mit dem Untergrund verschraubt werden können, werden Stein- oder Betonplatten im Abstand von circa 40 bis 50 Zentimetern verlegt, die eine stabile Grundlage für die Terrassenkonstruktion bilden.

 

 

Einschlaghülsen

 

EinschlaghülsenEine weitere Option sind sogenannte Einschlaghülsen, die im Fachhandel erhältlich sind. Anders als das Beton-, Schotter- oder Kiesfundament handelt es sich hierbei um ein „loses“ Fundament, da die Edelstahlhülsen nur mit einem Hammer in den Boden geschlagen werden. Um Pflanzenwuchs unter der Terrasse zu verhindern wird zusätzlich ein Pflanzenflies ausgelegt.

 

 

 

Profi-Tipp:  Da Einschlaghülsen nicht fest mit dem Untergrund verbunden sind, sollten sie nur bei festen, lehmigen Böden zum Einsatz kommen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Terrasse mit der Zeit absackt.

 

 

 

Bei allen drei Fundamentarten solltest Du ein Gefälle von 2% in Richtung Garten mit einzuplanen, damit das Regenwasser gut abfließen kann und sich kein Wasser auf Deiner Terrasse sammelt.

 

Die Unterkonstruktion

 

Abhängig von der Breite der gewählten Terrassendielen verlegst Du die Konstruktionsbalken in einem Abstand von 40 bis 60 Zentimeter. Verschraube die Konstruktionsbalken fest mit dem Untergrund und halte hierbei mit Hilfe von Holzkeilen das Gefälle des Fundaments von 2% ein. Alternativ kannst Du auch höhenverstellbare Stellfüße verwenden.

 

Profi-Tipp: Die Konstruktionsbalken sollten immer aus dem gleichen Holz, wie der Terrassenbelag bestehen, da verschiedene Hölzer unterschiedlich stark arbeiten und die Terrasse sich sonst verziehen kann.

 

 

 

Verlegung elektronischer Anschlüsse

 

Möchtest Du auf Deiner Terrasse einen Elektrogrill oder einen Terrassenbrunnen aufstellen, sie vielleicht sogar mit LED-Spots indirekt beleuchten, solltest Du die dafür notwendigen Anschlüsse verlegen, bevor der Terrassenbelag montiert wird. Sämtliche Leitungen lassen sich entlang der Unterkonstruktionsbalken über die gesamte Fläche der Terrasse verlegen. Bedenke hierbei, dass elektrische Anschlüsse nur von einem Fachmann gelegt oder zumindest abgenommen werden sollten, damit im Schadensfall auch der Versicherungsschutz greift!

 

Profi-Tipp: Bei sehr großen Terrassen empfiehlt es sich eine Klappe in den Terrassenbelag miteinzuplanen, um direkten Zugang zu haben und Schäden an der Elektronik schnell und einfach beheben zu können!

 

 

 

Edelstahlschrauben

Montage der Terrassendielen

Für die Montage der Terrassendielen brauchst Du Edelstahlschrauben, einen Zollstock, Keile als Abstandshalter, sowie eine Hand- und eine Tischkreissäge. Schneide zunächst die Terrassendielen mit der Tischkreissäge auf die richtige Länge und verschraube sie anschließend mit zwei Schrauben pro Balken. Achte bei tropischen Hölzern darauf die Löcher immer vorzubohren, damit das Holz nicht ausfranst oder reißt. Halte zwischen den Dielen einen Fugenabstand von mindestens 5 Millimetern ein, damit das Holz genug Platz zum „arbeiten“ hat und sich den wechselnden Witterungsverhältnisse anpassen kann. An den Terrassenenden dürfen die Dielen zunächst überstehen. Ganz zum Schluss kannst Du sie mit einer Handkreissäge auf eine Länge bringen.

 

Verblendung der Terrassenkanten

 

Abschließend müssen noch die Terrassenkanten verblendet werden. Dafür nimmst Du Dir eine Terrassendiele zur Hand und legst sie an der Seite unterhalb des Terrassenbelags an, um einen bündigen Abschluss zu erhalten. Eventuell musst Du den Terrassenbelag noch mit der Handkreissäge ein Stück einkürzen, damit Du die Verblendung mit der Unterkonstruktion verschrauben kannst. Fertig ist Deine neue Traumterrasse Marke Eigenbau!

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