Nachdem wir uns im ersten Teil unserer Reihe „Wie verlege ich Massivholzdielen?“ mit den besonderen Eigenschaften des natürlichen Materials Holz und der klassischen Verschraubung von Massivholzdielen befasst haben, erläutern wir Dir im  zweiten Teil die vollflächigen Verklebung als moderne Alternative zur klassischen Montage auf einer Unterkonstruktion.

 

METHODE 2: DIE VOLLFLÄCHIGE VERKLEBUNG

 

Genauso wie Parkett lassen sich Massivholzdielen heutzutage auch vollflächig verkleben. Diese Art der Verlegung bietet gleich mehrere Vorteile: So erhöht eine Verklebung die Lebensdauer des Dielenbodens, da er sich besser und öfter abschleifen und neu imprägnieren oder versiegeln lässt. Durch die Verklebung neigen die Dielen weniger zur Fugenbildung und der Boden beeindruckt mit einem besonders ebenmäßigen Erscheinungsbild. Nicht zuletzt wird der Gehschall im Vergleich zu einer Verschraubung auf einer Unterkonstruktion und der schwimmenden Verlegung deutlich reduziert.

 

Profi-Tipp: Die vollflächige Verklebung eignet sich besonders gut für eine Verlegung in Feuchträumen wie Küchen und Bädern und über eine Fußbodenheizung.

 

 

 

Estrich schleifenDER UNTERGRUND

 

Da die Dielen direkt auf den Untergrund verklebt werden, muss dieser trocken, eben und rissfrei. Sonst kann der Klebstoff nicht richtig haften. Überprüfe deshalb den Boden vor dem Verlegen auf seine Verlegereife:

  1. Der Boden darf nicht mehr als eine Restfeuchte von 2 % aufweisen.
  2. Unebenheiten dürfen nicht größer als 2 Millimeter auf einen Meter sein.
  3. Der Untergrund muss frei von Rissen und sauber sein.

 

Profi-Tipp: In Feuchträumen oder unterkellerten Räumen sollte der Untergrund mit einer wasserabweisenden Grundierung vorbehandelt werden, damit keine Feuchtigkeit durchs Mauerwerk dringt und der Klebstoff sich löst.

 

 

DIE VERLEGUNG

 

Für die Verlegung brauchst Du einen Bleistift, einen Zollstock, einen Winkel, eine Wasserwaage, einen Hammer, einen Schlagklotz, eine Schlagschnur, geeignete Klebstoff, eventuell Grundierung, eine Kelle, einen Zahspachtel, ein Zugeisen, Keile eine Stich- und Handkreissäge.

 

 

SCHRITT 1: Willst Du Deinen Massivholzdielenboden in einem Feuchtraum oder einem unterkellertem Raum verlegen, musst Du zunächst den Untergrund mit einer wasserabweisenden Grundierung vorbereiten. Verteile die Grundierung deckend und gleichmäßig und lasse sie entsprechend den Angaben des Herstellers aushärten bevor Du fortfährst.

 

SCHRITT 2: Beginne mit der Verlegung an der Wand gegenüber der Eingangstür, damit der Klebstoff unbelastet aushärten kann und die verlegten Dielen sich nicht durch eine Begehung verschieben. Verlege die ersten drei Dielenreihen zunächst „trocken“, d.h. ohne sie fest zu verkleben. Spanne die Schlagschnur über die ausgelegten Dielen und passe die Dielen der ersten Reihe mit der Stichsäge an den Verlauf der Wand an, um eine gleichmäßige Flucht des gesamten Bodenbelags zu gewährleisten.

 

Die vollflächige VerklebungSCHRITT 3: Verteile nun mit Kelle und Zahnspachtel den Klebstoff gleichmäßig auf der Breite von maximal zwei Dielenreihen. Verlege die erste Dielenreihe mit der Nut in Richtung Wand und klopfe sie mit Hammer und Schlagklotz ins Klebebett.

 

Profi-Tipp: Auch wenn verklebte Holzböden weniger „arbeiten“ als verschraubte oder schwimmend verlegte Böden, halte hierbei mit Hilfe von Keilen eine Dehnungsfuge von 15 bis 20 Millimetern zu allen angrenzenden Bauteilen ein.

 

 

SCHRITT 4: Bevor Du die zweite Dielenreihe verlegst, miss mit Winkel, Zollstock und Wasserwaage nach, ob die Erste auch wirklich gerade ist. Beginne die zweite Dielenreihe mit dem Endstück der Ersten. Achte darauf, dass das Endstück nicht kürzer als 30 Zentimeter ist, damit es der alltäglichen Belastung standhält. Nimm Dir Hammer und Schlagklotz zur Hand, um die Dielen vorsichtig in die Verbindung zu treiben. Verfahre in gleicher Weise mit den restlichen Dielenreihen.

 

schereProfi-Tipp: Arbeite genau aber zügig, damit der Klebstoff nicht aushärtet, bevor Du fertig bist. Klebstoffteste an Händen, Kleidung und Dielenoberfläche sollten direkt entfernt werden.

 

 

 

SCHRITT 5: Bist Du bei der letzten Dielenreihe angelangt, passe die Dielen wieder mit Hilfe von Schlagschnur und Stichsäge an den Wandverlauf an. Halte hierbei den Dehnungsabstand von 15 bis 20 Millimetern ein. Verteile den Klebstoff auf der Unterseite der Dielen, passe sie ein und zieh sie mit Hilfe des Zugeisens in die Verbindungen.

 

zirkelProfi-Tipp:  Überprüfe abschließend noch einmal den verlegten Dielenboden auf Kleberückstände und entferne sie gegebenenfalls mit einem Remover.

 

 

 

Parkett versiegelnIst der Klebstoff nach 24 bis 48 Stunden ausgehärtet, kann der Dielenboden mit Lack versiegelt oder mit Wachs oder Öl imprägniert werden.

 

Welche Art der Oberflächenbehandlung für Dich die Richtige ist, kannst Du im ersten Teil unserer Reihe „Wie verlege ich einen Massivholzdielenboden?“ nachlesen. Im dritten Teil erfährst Du alles über die schwimmende Verlegung als weitere Alternative zur klassischen Verschraubung auf einer Unterkonstruktion.

 

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