Spötter wollen den gemeinen Spießbürger daran erkennen, dass er im Herbst seine Terrasse auf den Winter vorbereitet. Aber der Irrtum könnte nicht größer sein, denn wer seine Garten und seine Terrasse auf die eiskalten Tage des Winters vorbereitet, ist weder engstirnig noch abgeneigt gegenüber Veränderung – ganz im Gegenteil! Als Terrassenbesitzer lebst Du mit Veränderung und begrüßt diese mit einer Terrasse, die jeder Witterung trotzt. Doch wie bereitest Du Deine Terrasse optimal auf die kalte Jahreszeit vor? Je nach Holztyp und Alter Deiner Terrasse ergeben sich unterschiedliche Voraussetzungen. Trotzdem gibt es einige grundsätzliche Regeln an denen sich jeder Terrassenbesitzer orientieren kann.

 

Auch wenn Du ein extrem witterungsbeständiges Terrassenholz, wie beispielsweise Bangkirai, Dein Eigen nennst, kannst Du auf eine gründliche Pflege nicht verzichten. Auch robuste Hölzer arbeiten und können unter extremen Temperaturschwankungen leiden, oder bei zu starker Kälte zur Fugenbildung neigen. Daher ist es von Vorteil, Hölzer vor der Winterperiode zu behandeln. Sicherlich ist das Ganze mit etwas Arbeit verbunden, aber die Mühe lohnt sich, wenn Du möglichst lange an Deiner Terrasse Freude haben möchtest.

 

Holzterrasse von Schmutz und Moos befreien

Es mag trivial erscheinen, aber der erste Vorbereitungsschritt ist eine gründliche Reinigung. Entferne groben Schmutz, sowie Moss und Algen von Deiner Terrasse. Nutze hierzu einfache Hilfsmittel wie einen Besen oder bei hartnäckigen Verschmutzungen einen Mob. Sofern der Moosbefall gering ist, genügt es die Fugen freizukratzen. Als Werkzeug eignet sich wahlweise ein Fugenkratzer. Hier ist allerdings Feingefühl von Nöten, um die einzelnen Dielen nicht unnötig zu beschädigen. Besser ist die Verwendung einer Bürste mit Hilfe von etwas Wasser. Hartnäckigen Grünbelag auf Terrassen beseitigst Du schnell und einfach mit einem für die jeweiligen, auf Deine Terrassendielen, abgestimmten Grünbelagsentferner.

 

Wasser sparsam einsetzen

Von einer Reinigung mit einem Gartenschlau solltest Du als Terrassenbesitzer, gerade bei weichen Holzarten wie Lärche oder Kiefer, absehen. Die Wassermengen belasten zum einen das Material unnötig und zum anderen erweist Du der Natur einen Gefallen, indem Du Wasser sparst.

 

Hochdruckreiniger

Gleiches gilt auch für die Nutzung eines Hochdruckreinigers. Die Versuchung mag groß sein, nachgeben solltest Du ihr nicht. Die Gefahr mit dem Hochdruckreiniger bereits angegriffene Holzterrassendielen weiter zu beschädigen ist zu groß. Auch WPC stellt hier, bis auf herstellerspezifische Einzelfälle, keine Ausnahme dar. Bei der Verwendung eines Hochdruckreinigers kann es zu Auswaschungen der Holzfasern kommen, wodurch die Lebensdauer Deiner Terrasse stark abgeschwächt wird.

 

 

 

Profi-Tipp: PuzzleProfi-Tipp: Gerade wenn Deine Terrassendielen häufiger mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen, ist darauf zu achten, dass die Dielen, sowie die Unterkonstruktion mit Edelstahlschrauben verschraubt wurden. Anderfalls kann es schnell zu unansehnlichen Rostflecken kommen und im schlimmsten Fall zu abgebrochenen Schraubköpfen.

 

Terrassenreiniger

Im zweiten Arbeitsschritt steht die Wahl und Behandlung mit dem richtigen Terrassenreiniger an. Dies ist von konkreten Terrassenbelag beziehungsweise dem verwendeten Material abhängig. Ob Bangikrai, Massaranduba, Douglasie oder WPC: nicht jede Holzart verträgt chemische Reinigungsmittel! Gerade empfindliche Hölzer bedürfen einer schonenden Reinigung ohne aggressive Inhaltsstoffe. Orientiere Dich an den jeweiligen Herstellerangaben und greife nicht zu beliebigen Haushaltsreinigern. Mit nicht abgestimmten Pflegemitteln, wie beispielsweise Essigreiniger oder Fleckenentferner aus der Drogerie, schädigst Du nicht nur die Terrassendielen, sondern je nach Anwendung und konkreter Unterkonstruktion auch den Grundboden! Nutze im Zweifelsfall eine möglichst milde Seifenlauge. So lässt sich jeder Terrassenbelag von Schmutz und Dreck befreien, ohne eine Beschädigung der Oberfläche zu riskieren.

 

targetProfi-Tipp: Die anstrengendste, aber auch preistwerteste und umweltfreundlichste Variante ist die Reinigung mit Seifenlauge oder Schmierseife.

 

 

 

Entgrauer für satte Farben

Sollte Deine Terrassendielen von dauerhafter Sonneneinstrahlung mittlerweile an Farbe und Ausdruck verloren haben, bietet sich die Anwendung eines sogenannten Entgrauer an. Dieser wird unverdünnt mit einem breiten, langborstigen Pinsel auf die gereinigten und vollständig trockenen Dielen aufgetragen. Nun muss der Entgrauer einwirken. Je nach verwendetem Produkt fallen die Wartezeiten anders aus. Anschließend erfolgt der zweite „Anstrich“. Überschüsse, die nicht ins Holz gelangen, werden mit etwas klarem Wasser entfernt. Hierfür empfehlen wir einen Mopp oder Schwammschruber. Nun muss die Terrasse vollständig trocknen.

 

 

Schleifvlies

Eventuell entstandene Flecken oder Verfärbungen sollten anschließend mit einem Schleifvlies oder Schleifkissen entfernt werden. Nachfolgend muss die Fläche entstaubt werden, damit sie für das Auftragen des Pflegeöls sauber und frei von möglichen Fett- oder Wachsspuren ist.

 

 

Sparen Sie nicht am Öl

Im dritten und finalen Arbeitsschritt steht das Auftragen des passenden Terrassen-Öls an. So erhält Dein Terrassenbelag eine pflegende und schützte Schicht, die einen zuverlässigen Schutz vor niedrigen Temperaturen und sonstigen Witterungsverhältnissen bietet. Speziell Öle mit mikrofeinen Pigmenten legen sich wie eine zweite Haut über Ihren Terrassenboden, ohne dabei einen störenden Film zu bilden. So bleiben die Poren des Holzes offen und es kann weiterhin atmen. Spare in diesem Fall nicht am falschen Ende: Hochwertige Öle erleichtern die Arbeit enorm. Sie trocknen deutlich schneller und wirken imprägnierend, was generell nicht auf alle Terrassen-Öle zutrifft.

 

 

zirkelProfi-Tipp: Neben Öl, stehen je nach konkreter Holzart auch Wachs, Lasuren oder Lacke bereit. Sogenannte Dauerschutzlasuren sind über Jahre beständig und sind daher gerade für einheimische Hölzer empfehlenswert, um deren Lebensdauer zu verlängern.

 

 

Wenn Du Deine Terrasse nach diesen Tipps auf den Winter vorbereitest, wird ihr auch Eis und Kälte nichts mehr anhaben können und Du kannst dem Winter gelassen entgegen sehen.

 

 

 

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