Du wünschst Dir schon lange eine eigene Terrasse, auf der Du Freunde und Kollegen zu After-Work-Partys einladen oder das Wochenende mit Deiner Familie genießen kannst? Dann folge unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung und gestalte Deine Traumterrasse!

 

Planung der Terrasse

Der erste Schritt zu Deiner Traumterrasse ist eine gründliche Planung. Nimm Dir dafür Zollstock, Papier, Stift, Lineal und einen Taschenrechner zur Hand, um eine maßstabsgetreue Skizze anzufertigen und die Materialkosten zu berechnen. Doch bevor Du los legst, beantworte Dir zunächst ein paar grundlegende Fragen: Auf welcher Seite des Hauses soll die Terrasse liegen? Wie soll die Terrasse genutzt werden? Wie groß muss die Terrasse sein? Brauchst Du einen Stromanschluss? Aus welchem Material soll die Terrasse bestehen? Wieviel willst Du ausgeben? Welchen Pflegeaufwand willst Du betreiben?

 

Die Lage der Terrasse

Abhängig von der Lage der Terrasse bieten sich verschiedene Arten der Nutzung an. Ebenso werden unterschiedliche Anforderungen an das zu verwendende Material gestellt, die Du unbedingt berücksichtigen solltest:

 

Die Ost-Terrasse

Die Ost-Terrasse ist ideal für Frühaufsteher, die am Wochenende gerne ausgiebig frühstücken. Sie liegt von Sonnenaufgang bis zum frühen Mittag in der Sonne. Da die Morgensonne ihre volle Kraft noch nicht entfaltet hat, wird es auf einer Ost-Terrasse nicht so heiß wie auf einer Süd-Terrasse. Da Ost-Terrassen nur langsam trocknen, solltest Du bei der Materialauswahl auf wasserunempfindliche Materialien wie Keramikfliesen, Beton- oder Natursteinplatten, sowie wenig „arbeitende“ und besonders dauerhafte Terrassenbeläge aus Holz oder WPC zurückgreifen.

 

Die Süd-Terrasse

Süd-Terrassen sind perfekt für Sonnenanbeter, die am Wochenende ausgiebige Sonnenbäder genießen wollen. Vom späten Vormittag über den Mittag bis zum frühen Abend liegt eine Süd-Terrasse in der prallen Sonne. Hier kann es auch schnell mal zu heiß werden. Sonnenschutz in Form eines Sonnenschrims oder -segels, einer Marquise oder einer Überdachung solltest Du deshalb unbedingt mit einplanen. Auf einer Südterrasse herrschen ideale Bedingungen für jedes Material, doch kann es mit Keramikfliesen, Beton- oder Natursteinplatten schnell zu heiß unter den Füßen werden. Setze deshalb lieber auf Terrassenbeläge aus Holz oder WPC.

 

Die West-Terrasse

Eine West-Terrasse ist ideal, um den Feierabend entspannt ausklingen zu lassen. Vom späten Nachmittag bis zum Sonnenuntergang kannst Du hier noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen. Perfekt für After-Work- und Grill-Partys am Wochenende, hält sich die Wärme doch noch weit nach Sonnenuntergang. Zwar trocknet eine West-Terrasse schneller und gründlicher als eine Ost-Terrasse, doch beanspruchen die Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede im Laufe des Tages hölzerne Terrassenbeläge stark. Setze deshalb auf wenig „arbeitende“ und besonders dauerhafte Hölzer oder Terrassenbeläge aus WPC.

 

Die Nord-Terrasse

Wer es nicht ganz so heiß mag, der sollte sich auf der Nordseite des Hauses ein kühles Plätzchen einrichten. Nach Norden ausgerichtet, liegt die Terrasse vom späten Morgen bis zum frühen Abend fast vollständig im Schatten. Perfekt um den Sommer ganz entspannt zu genießen. Auf einer Nordterrasse kann es im Früh- und Spätsommer schnell kalt und ungemütlich werden. Um diesen Effekt nicht noch zu verstärken, setze auf einen fußwarmen Bodenbelag aus Holz. Geeignet sind wenig „arbeitenden“ Hölzer und Terrassenbeläge aus WPC.

 

Material

Nachdem Du im vorigen Abschnitt schon erste Hinweise zu passenden Materialien für Deine Traumterrasse erhalten hast, wollen wir Dir nun eine kurze Übersicht über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Terrassenbeläge geben:

 

Keramikfliesen, Beton- und Natursteinplatten

Keramikfliesen, Beton- und Natursteinplatten bestehen aus anorganischen Materialien und sind deshalb besonders langlebig und pflegeleicht. Doch wirken sie meist recht kühl und ungemütlich. Für die Verlegung muss entweder ein Betonfundament gegossen oder der Boden verdichtet und mit einem Kies-, Splitt- oder Schotterbett aufgestockt werden. Auf diesem werden die Fliesen oder Platten verlegt und die Fugen mit Mörtel verspachtelt.

 

Terrassendielen aus Holz oder WPC

Auch bei einer Terrasse aus Holz oder WPC muss zunächst ein Fundament aus  Beton oder verdichtetem Kies, Splitt oder Schotter angelegt werden, um der Terrasse die nötige Stabilität zu verleihen. Dies sollte bei der Kostenkalkulation unbedingt berücksichtigt werden. Anders als bei anorganischen Terrassenbelägen handelt es sich bei Terrassendielen un -fliesen aus Holz um einen fußwarmen Bodenbelag, der Wohnlichkeit und Gemütlichkeit ausstrahlt. Da es sich um ein „lebendiges“ Material handelt, sind Terrassenbeläge aus Holz um einiges pflegeintensiver als Keramikfliesen, Beton- und Natursteinplatten oder Terrassendielen aus reinem Kunststoff oder WPC. So ist Holz im Außenbereich wechselnden Witterungsverhältnissen und direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt und kann nur durch physikalische Holzschutzmittel in Form von Ölen, Lasuren oder Lacken vor Vergrauen und holzzersetzenden Insekten, Mikroorganismen und Pilzen geschützt werden. Eine jährliche Auffrischung des Holzschutzes ist deshalb unabdingbar. Entscheidend bei einer Holzterrasse ist die richtige Wahl des Holzes. Jede Holzart verfügt über spezifische Eigenschaften, die bei ihrer Nutzung im Außenbereich unbedingt berücksichtigt werden müssen. Grob wird in heimische und tropische Holzarten unterschieden:

 

Profi-Tipp: Terrassenfliesen aus Holz oder WPC stellen für betonierte Terrassen und Balkone eine gelungene Alternative dar. Sie müssen nicht auf einer Unterkonstruktion montiert werden, sondern sind durch innovative Klicksysteme flexibel einsetzbar.

 

 

Heimische Hölzer

Heimische Holzarten verfügen aufgrund ihrer deutlich erkennbaren Wachstumszonen über eine ausgeprägte Struktur und Maserung. Von den heimischen Hölzern sind aber nur sehr wenige wie die Lärche oder die nordamerikanische Robinie  oder Douglasie  für eine Verwendung im Außenbereich geeignet. Die meisten anderen Holzarten verfügen über eine zu geringe Dauerhaftigkeit – sind also nicht resistent genug gegen Witterungseinflüsse. Durch verschiedene technische Verfahren wie der Kesseldruckimprägnierung  oder der thermischen Modifikation kann die natürliche Dauerhaftigkeit einiger Holzarten jedoch deutlich erhöht werden. So eignet sich auch kesseldruckimprägniertes oder thermisch modifiziertes Fichten- oder Kiefernholz  für eine Verwendung im Außenbereich. Ebenso thermische modifizierte Esche oder Buche.

 

Tropische Hölzer

Tropenhölzer eigenen sich durch ihre Anpassung an die tropische und subtropische Klimazone weitaus besser für die Verwendung im Außenbereich. So verfügen sie über eine höhere Dichte, verwittern deshalb nur sehr langsam und im Holz enthaltene ätherische Öle bilden einen natürlichen Schutz vor holzzersetzenden Insekten. Zu den in unserem Shop erhältlichen tropischen Holzarten zählen Bangkirai, Cumarú, Garapa, Ipé, Mandioqueira, Massaranduba und Teak. Eine Besonderheit stellen Terrassenbeläge aus Bambus dar, die botanisch nicht zu den Bäumen, sondern zu den Gräsern zählen.

 

Hinweis: Gerade beim Kauf von Tropenhölzern solltest Du immer auf die Zertifizierung mit dem FSC-Siegel achten, das Dir garantiert, dass das jeweilige Produkt aus nachhaltiger und naturverträglicher Forstwirtschaft stammt.

 

 

Größe

Die Größe Deiner Terrasse sollte sich nach dem Platzangebot einerseits und der Art der Nutzung andererseits richten. Eine Terrasse muss nicht immer rechteckig sein. Möchtest Du Deine Terrasse für verschiedene Aktivitäten nutzen, bietet es sich an die Terrasse in verschiedene Ebenen und Abschnitte zu unterteilen. Zum Beispiel kann die Terrasse in eine Poolumrandung übergehen oder am Ende eines Steges eine kleinere Plattform mit einem separaten Sitzplatz liegen. So wird Deine Terrasse zu einem gestaltenden Element in Deinem Garten! Für einen Tisch mit Sitzplätzen für 4 bis 6 Personen und einem Grill solltest Du circa 20 Quadratmeter berechnen. Bei 6 bis 8 Personen circa 25 Quadratmeter. Kommen noch Liegestühle hinzu, rechne pro Liegestuhl noch 5 Quadratmeter hinzu. Überlege Dir also genau, wieviel Sitz- und Liegefläche Du auf Deiner Terrasse brauchst.

 

Kosten

Wenn Du Material, Form und Größe für Deine Traumterrasse festgelegt hast, kannst Du die Kosten berechnen. Lege hierfür zunächst eine Skizze der Terrasse an, in die Du die genauen Maße (Breit und Länge) einträgst, angrenzende Bauteile wie Hauswände oder Zäune und gegebenenfalls Anschlüsse wie einen Strom- oder Wasseranschluss einzeichnest.

 

Terrassendielen

Um die Anzahl der benötigten Dielen zu berechnen, lege nun zunächst fest, in welche Richtung die Dielen verlegt werden sollen. Im Idealfahl sind sie parallel zur Hauswand ausgerichtet. Teile nun die Länge bzw. die Breite der Terrasse (abhängig von der Ausrichtung der Dielen) durch die Dielenbreite. So erhältst Du die Anzahl der nötigen Reihen die verlegt werden müssen. Beachte hierbei den Fugenabstand mit einzuberechnen (Breite der Diele abzüglich des empfohlenen Fugenabstands). Anschließend teilst Du die Breite bzw. Länge der Terrasse (abhängig von der Ausrichtung der Dielen) durch die Länge der Dielen, um herauszufinden wie viele Dielen Du pro Reihe benötigst. Berechne hierbei immer einen Verschnitt von 10 % bei heimischen und 20 % bei tropischen Hölzern mit ein, so bist Du auf der sicheren Seite. Addiere abschließend noch die Anzahl der Dielen, die Du für die Verkleidung der Kanten und gegebenenfalls die Anzahl der Dielen zum Covern von Treppenstufen hinzu.

 

Unterkonstruktion

Berechne nun an Hand der Grundfläche Deinen Bedarf an Konstruktionshölzern. Bei Holz- und WPC-Terrassen darf der Abstand der Konstruktionsbalken einen Abstand von 50 Zentimetern nicht überschreiten. Beachte dabei aber immer die Empfehlungen des jeweiligen Herstellers. Um die Menge an Konstruktionshölzern zu berechnen, teile zunächst die Länge und anschließend die Breite durch den Abstand der Konstruktionsbalken. Addiere nun noch die Rahmenfläche (2x Länge + Breite) hinzu.

 

Profi-Tipp: Verwende für die Unterkonstruktion immer das gleiche Material wie beim Terrassenbelag, damit beide gleich schnell verwittern und die Unterkonstruktion nicht morsch wird und vor dem Belag ausgetauscht werden muss.

 

 

Fundament

Beim Fundament hängen die Kosten von der Art des Fundaments ab, für das Du Dich entschieden hast. In beiden Fällen errechnest Du Die Kosten an Hand der Grundfläche der Terrasse. Multipliziere dafür Breite und Länge der Terrasse mit der Tiefe des Fundaments (z.B. 5 m x 3,5 m x 1 m). Diese Zahl gibt an, wie viele Kubikmeter Dein geplantes Fundament hat. Um die Kosten zu errechnen, multipliziere diese Zahl mit dem Preis des gewünschten Materials pro Kubikmeter (Beton, Schotter, Kies oder Splitt).

 

Profi-Tipp: Berücksichtige hierbei eventuelle Mehrkosten, für das Ausheben des Fundaments und die Entwässerung des Bodens. Letztere ist notwenig, wenn der Grundwasserspiegel auf Deinem Grundstück sehr hoch liegt und der Boden erstmal trockengelegt werden muss. Eine Entwässerung des Bodens muss immer von einem Fachmann durchgeführt werden.

 

Befestigung

 

Da jede Diele an jedem Schnittpunkt mit der Unterkonstruktion Doppelt verschraubt werden muss, teile zunächst die Anzahl der Dielen mit der Anzahl der Konstruktionsbalken und multipliziere diese Zahl mal zwei. Um am Ende die Gesamtkosten der Terrasse zu berechnen, addiere einfach die Einzelbeträge miteinander:

 

Kosten des Fundaments + Kosten der Unterkonstruktion + Kosten des Terrassenbelags + Kosten der Befestigung = Kosten Deiner Traumterrasse

 

Erfahre im zweiten Teil unseres Terrassen-Ratgebers, was es bei der Montage Deiner Traum Terrasse zu beachten gilt.

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